Solidarität gegen das EU-Grenzregime in der Sahara!
Unterstützt das Alarme Phone Sahara!
Die Grenzen, die die europäischen Staaten gegen Migrantinnen und Flüchtende hochziehen, verlaufen längst weit außerhalb der EU-Außengrenzen, u.a. durch viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Die europäische Migrationspolitik hat verheerende Auswirkungen für flüchtende Menschen. Durch Geldzahlungen und politischen Druck wurden die Staaten Westafrikas dazu gebracht, die vormals v.a. im Rahmen der ECOWAS (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) bestehende Reisefreiheit stark zu beschränken. So wurde in Niger ein sog. „Anti-Schlepperei-Gesetz“ erlassen. Dieses wurde maßgeschneidert nach den Wünschen europäischer Geldgeber*innen verfasst und stellt Migration sowie migrationsbezogene Dienstleistungen unter Strafe. Mit einem Mal werden legale Reiseunternehmen und die Reisenden selbst kriminalisiert. Das repressive Grenzregime schafft lebensgefährliche Bedingungen und lässt Menschen nicht nur im Mittelmeer und Atlantik sterben, sondern auch auf den Reisewegen und Fluchtrouten durch Niger und andere Sahel- und Sahara-Staaten.
Das Alarme Phone Sahara (APS) setzt diesem brutalen EU-Grenzregime in Agadez und an anderen Orten im Norden Nigers solidarische Interventionen entgegen. Die Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen, die auf dem Weg Richtung Europa die Sahara durchqueren, umfassend über die Gefahren zu informieren, um diese so weit wie möglich zu verringern und um in Notsituationen Menschen, die in der Sahara auf ihrer Reise in Lebensgefahr geraten, zu retten. Eine große Herausforderung sind aktuell die brutalen Massenabschiebungen von tausenden Menschen, größtenteils Bürgerinnen vieler afrikanischer Staaten, aus Algerien in die Wüste an der nigrisch-algerischen Grenze. 7500 abgeschobene Menschen saßen Anfang Mai 2023 unter katastrophalen Bedingungen in dem nigrischen Grenzdorf Assamaka fest. Das Alarme Phone Sahara-Team leistet praktische Unterstützung vor Ort, u.a. indem es mit motorisierten Dreirädern Menschen aufsammelt, die nach der Abschiebung aus Algerien Mitten in der Wüste, 15km von Assamaka entfernt, abgesetzt werden.
Um dem tödlichen Grenzregime rechtlich wie politisch etwas entgegenzusetzen, beteiligt sich das Alarme Phone Sahara unter anderem an einem Klageverfahren und einer Kampagne gegen das nigrische „Anti-Schlepperei-Gesetz“.
APS macht außerdem mit Öffentlichkeitsarbeit und der Dokumentation von Einzelschicksalen auch auf die Situation dieser Menschen aufmerksam und versucht ihre Not durch eine Cuisine Collective, also einer Gemeinschaftsküche, ein wenig zu lindern.
Die enorm wichtige und umfangreiche Arbeit von Alarmephone Sahara wird von nicht mehr als ca. dreißig Personen v.a. aus Niger aber auch wenigen Aktivist:innen aus Europa bewältigt und verdient größten Respekt und Unterstützung, nicht zuletzt, weil sie die Auswirkungen des europäischen Migrationsregime auf die Menschen insbesondere aus den subsaharischen Ländern ins Bewusstsein ruft.
Am 4. Juli hatten Aktivist:innen von Alarmphone Sahara in Brüssel gegen die EU-Asyl- und Migrationspolitik demonstriert und auch Gelegenheit in Gesprächen EU-Abgeordneten ihren Protest und ihre Kritik zu übermitteln.
Alarmephone Sahara hat nur ein geringes Budget und freut sich über Spenden die über die Organisation ‚afrique europe interact‘ https://afrique-europe-interact.net/1541-0-Spendenformular.html getätigt werden können.
Online-Kanäle vom APS:
Facebook: https://www.facebook.com/AlarmePHONESahara
Twitter: https://twitter.com/AlarmephoneS
Website Alarme Phone Sahara: https://alarmephonesahara.info
Weiterführende Infos/ Links:
Dokumentation „Türsteher Europas – Wie Afrika Flüchtlinge stoppen soll“ (DokFilm, DW, 23.09.2018) https://www.youtube.com/watch?v=D4XhRWA9Bjc
Video Europas Schutzwall in Afrika – Grenzen Dicht! WDR-Doku (2019)
https://www.youtube.com/watch?v=IxOcQw73s_w
„Tausendundeine Fluchtroute im Niger“: Alarme Phone Sahara im Interview )2022)
https://mosaik-blog.at/niger-flucht-alarm-phone-sahara/