Nie wieder ist jetzt!

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Heute vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Über 1,1 Millionen Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden, wurden hier von den Nazis ermordet.
Kein anderer Ort symbolisiert das Grauen der nationalsozialistischen Herrschaft, das Ende der Menschlichkeit, stärker als Auschwitz. Die Zeitgeschichte ist voll von Aufrufen und Apellen der Überlebenden, dieses System der bestialischen Massenvernichtung niemals zu vergessen und alles dafür zu tun, dass es nie wieder geschehen kann. Und trotzdem sehen wir alle Tag für Tag, dass die Geschichte immer näher an uns heranrückt, dass die Unmenschlichkeit und der Hass auf Menschen sich wieder ausbreiten, in einer Geschwindigkeit, die einem das Blut in den Adern erstarren lässt. Wir haben gesehen, was Menschen Menschen antun können, doch die Vorstellung, dass es wieder geschehen könnte, schien weit weg, kaum greifbar.


„Auschwitz stand am Ende eines langen Prozesses. Wir müssen uns daran erinnern, dass er nicht mit Gaskammern begann. Dieser Hass entwickelte sich allmählich aus Ideen, Worten, Stereotypen und Vorurteilen durch rechtliche Ausgrenzung, Entmenschlichung und eskalierende Gewalt. Das brauchte Zeit.“ (Memorial and Museum Auschwitz-Birkenau)
Heute bekommen wir ein Gefühl für diesen Prozess, wie der Hass sich schleichend in Köpfe der Menschen frisst, wie unsagbar geglaubtes zur Alltagssprache wird, wie Ausgrenzung, Hetze und Entmenschlichung gegen andere Menschen gelebt wird, während gleichzeitig den eigenen Kindern liebevoll in die Augen geschaut werden kann. Tausende Straftaten gegen Jüdinnen und Juden allein im letzten Jahr zeigen, dass jüdisches Leben nicht mehr sicher ist, dass Antisemitismus Normalität geworden scheint, hier in dem Land, dass einmal die vollständige Auslöschung jüdischen Lebens beschlossen hatte.

Tausende Straftaten gegen geflüchtete Menschen zeigen die Folgen medialer Hetze und Entmenschlichung, bei der die Stimmen der Geflüchteten aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen werden; es scheint ‚Volkssport‘ geworden zu sein, ihnen die letzten Rechte zu entreißen, von Politiker*innen quer durch die Parteienlandschaft, angefeuert und angetrieben durch Talkshows und rassistische Mobs, die wie ein Tsunami durch die Social Media Kanäle rauschen und nichts als Hass, Ausgrenzung und Entmenschlichung hinterlassen wollen. Die AfD ist der politische Arm dieses Tsunamis, dessen Ziel Vernichtung, Vertreibung, Versklavung und Entrechtung ist, es bedeutet das Ende von Solidarität, von Menschlichkeit, von Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung

Nie wieder IST JETZT!

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